01.04.87 21:33 Alter: 34 yrs

[Ausstellung] 02.06. - 01.08.1987: Haralampi Oroschakoff. Ein Ort der Leidenschaft

Rubrik: Ausstellungen, Allgemeine News

 

Einladungskarte 15 x 10,5 cm

Mit dieser Installation ist Haralampi Oroschakoff im besonderen Maße auf den Kunstraum eingegangen: auf die realen Räume des KUNSTRAUM MÜNCHEN, auf die spezielle Wirkungskraft und Bedeutung seiner Tätigkeit und auf die generellen Möglichkeiten eines Ortes für Kunst. Der 'Kunstraum' wurde eingerichtet durch zwei polar angeordnete Wandmalereien – ein weißes Kreuz auf weißem Grund und ein schwarzes Kreuz auf schwarzem Grund. Beide Bilder aus reinen, in Lack gebundenen Pigmenten gaben durch ihre durchlässig erscheinenden Farbschichten den Eindruck eines Fensters, einer in der modernen Kunst häufigen Metapher. Diesen 'Ikonen' jeweils gegenüber malte Oroschakoff die Portraits zweier bedeutender Sammler, Nubar Gulbenkian und Iwan Morosow, welchem sich der Künstler als Kind hinzumalte. Die Arbeit des Kunstraums und die Kontinuität seiner Ausstellungen fand ihr Sinnbild in der Photographie einer Arbeit der vorangegangenen Ausstellung - einem Objekt von Klaus Kumrow. Die Photo-Arbeit war wie eine Ikone über Eck gehängt und spielte damit auf die Hängung des schwarzen Quadrats von Malewitsch an.

Als Vorzugsarbeiten stellte der Künstler 30 Originale auf Papier zur Verfügung: Stilles Grauen, 1987, Öl auf Büttenpapier, 31 x 24 cm, auf der Vorderseite betitelt und signiert. Der Katalog in einer Auflage von 1000 Exemplaren enthält Texte von Wilfried W. Dickhoff, Luise Horn und Noemi Smolik, hat 84 Seiten und 57 meist farbige Abbildungen.